2025-04-05
Lange habe ich diese Wanderung auf meiner to-do-Liste stehen gehabt, heute habe ich sie endlich in Angriff genommen. Der Wiembach ist 10,5 km lang und entspringt in Burscheid Kaltenherberg und mündet in Leverkusen Opladen in die Wupper. Teilstücke kenne ich bereits von verschiedenen Wanderungen, heute wollte ich ihn im Ganzen genießen.
Der Wiembach ist z.Z. in Leverkusen zu einem Problemfall geworden und beschäftigt Politiker und Anwohner. Bei dem Hochwasser 2021 ist er über die Ufer getreten und hat für massive Überschwemmungen gesorgt. Aber darüber später mehr.
Zwischen einem Fachwerk- und einem Brunnenhaus und unter der Autobahn A1 hindurch näherten wir uns der Quelle und dem eigentlichen Track.
Die Quelle war dann aber eine Enttäuschung. Hier sollte Burscheid doch mal landschaftpflegerisch tätig werden. Ein großer Stein hatte wohl mal in besseren Zeiten eine Inschrift gezeigt, jetzt sieht alles total verwahrlost aus. Außerdem ist die Quelle momentan ausgetrocknet, was sicher an diesem extrem trockenen Frühjahr liegt. Man kann aber das schmale Bachbett erkennen, dass hoffentlich bald wieder Wasser führt.
Weiter führt der Track durch Burscheider Wohngebiet und um den Friedhof herum. Es ist zwar schön, die blühenden Vorgärten zu bewundern, ich empfehle aber eine bessere Alternative: der Friedhof kann auf angenehmen Wegen durchquert werden und man stößt dann wieder auf den Track. Das erspart den Weg durch die Stadt, funktioniert allerdings nur, wenn man keinen Hund dabei hat.
Nachdem wir die letzten Häuser hinter uns gelassen hatten, wurde es aber endlich schön. Jetzt konnten wir auch unter uns den Wiembach erkennen. Aber eigentlich wird er diesem Namen ja nicht gerecht, wird er doch offensichrlich von anderen Bächen mit Wasser versorgt.
Weiter ging es durch den Wald, der auch heftig durch die Dürre und dem Borkenkäfer gelitten hat.
Wir erreichten den Mühlenteich und kurz darauf das gesamte Ensemble der Lambertsmühle. Es steht unter Denkmalschutz und ist eine der schönsten erhaltenen Mühlen der Gegend.
In dem liebevoll gepflegten Bauerngarten gibt es viel zu entdecken.
Nach ausgiebigem Erkunden der Anlage kann ich nur empfehlen, den Track zu verlassen und zurück auf die andere Bachseite zu gehen. Der Track führte jetzt über eine Straße zur Gerstenmühle, nur um diese von vorne sehen zu können. Da sie sich in Privatbesitz befindet, war sie auch nur von weitem zu sehen. Der Weg auf der anderen Bachseite durch den Wald ist bedeutend angenehmer.
Hinter der Gerstemühle führte der Track aber wieder über den Bach.
Bald kamen wir an der dritten Mühle, der Dürscheider Mühle vorbei.
Danach ging es ein kurzes Stück durch die Ortschaft Dürscheid, bis wir wieder ans Bachufer und in den Wald gelangten.
Unter uns mäanderte der Bach durch den Wald. Die Frühlingsblüher leuchteten am Ufer, noch gelangte die Sonne mühelos durch die Bäume.
Der Wiembach wurde noch einmal überquert und ein kurzes Stück ging es an der Straße entlang.
Über einen schönen Wiesenweg und an einem Tennisplatz vorbei näherten wir uns Lützenkirchen.
Die Kapellenstraße wurde überquert und schon gelangten wir wieder in den Wald mit herrlichen Uferwegen.
Opladen mit seinem Schwimmbad und dem Naturgut Ophoven wurde erreicht. Der Track führt durch das große Gelände mit Teichen, Wiesen, und dem KlimaErlebnisPark.
Heute ging es hier sehr betriebsam zu, ein Kindertrödelmarkt mit vielen Attraktionen fand statt.
Das Bachbett soll erweitert und Bäume gefällt werden - die Anwohner wollen aber natürlich ihre Allee erhalten.
Bleibt nur zu hoffen, dass es eine Lösung geben wird, die das Kleinod weitestgehend erhält und trotzdem der notwendige Hochwasserschutz erreicht wird.
In der Rehbockanlage mündet der Wiembach kurz darauf in die Wupper.
Obwohl mir die Gegend sehr vertraut ist war ich doch froh, dass ich meine Wanderung ganz dem Wiembach gewidmet habe. Er ist es auf jeden Fall wert.