DSC07501



2016-04-09


Für unseren zweiten Wandertag hatten Christa und ich uns diese 18,7 km Rundwanderung ausschließlich auf belgischem Gebiet aus dem Tourenportal outdooractive vorgenommen. Die Ankündigung eines extrem hohen Pfadanteils (incl. vieler Wiesenwege) von 70 % hatte uns angesprochen. Wie sich herausstellte, war das auch keine leere Versprechung.

Roger, Christa`s Ehemann, setzte uns an der Brücke über die Göhl an der Lütticher Straße in Kelmis/Ostbelgien ab. Von hier aus machten wir uns auf die Suche nach unserem Track.


DSC07458DSC07457

Der war bald gefunden. Über eine dafür vorgesehene Stiege überwanden wir einen Zaun und schon standen wir am von Kopfweiden gesäumten Uferweg.

DSC07464

Der Name "Göhl" ist germanischen Ursprungs und bedeutet enger, kurvenreicher Fluss. Er trägt seinen Namen zu Recht. Wir folgten seinen Kurven nur zu gerne.

DSC07466


DSC07472Gestern waren wir am Quellsee der Göhl auf belgischem Gebiet an der Grenze zu Deutschland. Sie ist übrigens 58 km lang und fließt bei Maastricht in die Maas. Aber 20 km lang bleibt sie erst mal Belgierin.

Bald sahen wir in der Ferne den Göhltalviadukt von Moresnet. Mit einer Höhe von 58 m und einer Länge von 1120 m ist er einer der längsten europäischen Eisenbahnviadukt. Immer schön am Fluss entlang unterquerten wir ihn kurz darauf und gelangten in den Ort.


DSC07473

Glücklicherweise blieb unser Weg "pfadig". Eine kleine Gruppe Pfadfinder holte uns ein und bat darum, ein Foto von uns machen zu dürfen. Das gehörte offensichtlich zu den Aufgaben, die sie im Rahmen eines Spieles erledigen mussten. Natürlich durften sie. Sie mussten sich allerdings für ein Gruppenfoto mit uns revanchieren.

DSC07478DSC07480

Und weiter ging es mit unserer Flussgenusswanderung. Wir beide freuten uns wie Bolle über diesen tollen Weg.

DSC07481


Dann kam eine Überraschung in Form von Bärlauch. Bärlauch soweit das Auge reicht. Wenn man ihn nur in kleinen Sträußen vom Markt her kennt, ist das schon ein besonderes Erlebnis.

DSC07484DSC07486

Wir näherten uns jetzt der Gemeinde Plombières (Bleiberg). Über diese früher vom Bleibergbau lebenden Gemeinde gäbe es hier so viel zu berichten, dass ich mich wieder verzetteln würde. Der Link muss genügen.
DSC07498

Eine kleine Sehenswürdigkeit möchte ich aber nicht übergehen: mit einem Tunnel wurde eine Flussschleife der Göhl abgekürzt, um für ein Bergwerk Platz zu machen.








DSC07497

DSC07509
Von oben kann man den künstlichen Wasserfall besonders gut sehen.





Bald waren wir wieder auf unseren Wiesenpfaden unterwegs. Gut, dass wir beide relativ schlank sind, sonst wären wir bei den engen Durchlässen zwischen den Parzellen stecken geblieben.


DSC07517

DSC07519DSC07520

DSC07522 
DSC07525

Wir überquerten den alten Rangierbahnhof von Montzen und gelangten wiederum über schmale Pfade zu dem in einem idyllischem Park gelegenen Wasserschloss Broich.








DSC07540

DSC07541DSC07543

DSC07544

DSC07548
An einer einzigen, relativ kurzen Strecke war es vorbei mit der Idylle. Der Track führte über Schotter eines Gleisbettes unmittelbar an einer Bahnstrecke entlang. Trotz intensiven Suchens fanden wir keine Alternative. Wir hofften nur, dass kein Zug kam und marschierten los.

Später wurden wir wieder mit besonders schönen Pfaden verwöhnt. Sie führten im Wald durch Felder mit blühenden Buschwindröschen.


DSC07552

DSC07553

DSC07555

Auch dieser Wandertag ging seinem Ende entgegen. Der gute Roger sammelte uns wieder ein und brachte mich in Aachen zum Zug nach Hause.

Die Eindrücke der beiden Tage mit den so unterschiedlichen Wegen wirken noch lange in mir nach und ich gehe davon aus, Christa geht es genauso. Was haben wir doch für ein Glück, dass wir die Möglichkeit haben, das alles zu genießen.