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2017-01-20


Was haben wir doch in diesem Jahr einen tollen Winter. Wie oft bin ich um diese Jahreszeit durch Matschwege gewatet. Die gerade im Januar besonders aktiven Holzarbeiter haben ein übriges zum Zustand der Waldwege beigetragen. Anders in diesem Jahr. Nicht, dass wir in Leverkusen mehr als ein paar Schneeflocken gesehen hätten, aber es war oft frostig kalt und statt Regen gab es strahlenden Sonnenschein.

Auch für heute waren vom Wetterbericht acht Sonnenstunden angekündigt worden. Also nichts wie raus. Diesmal fuhr ich mit Jordy 22 km nach Kürten/Biesfeld, wo noch ordentlich viel Schnee lag. Ich hatte mir den 11,2 km langen Rundweg "A3" des Sauerländischen Gebirgsvereins ausgesucht. Eine digitale Datei für meinen Garmin hatte ich im Internet nicht finden können und so hoffte ich auf gute Markierungen.

Als Start- und Zielpunkt war der Wanderparkplatz an der Kirche angegeben. Hier gab es auch zwei große Infotafeln mit Übersichtskarten und Wandervorschlägen. Die alten A-Wege des SGV fanden hier keine Erwähnung mehr, dafür aber Wege der Interessensgemeinschaft Biesfeld, die noch gar nicht markiert worden sind! Das habe ich aber erst bei einem späteren Telefonat erfahren. Auf der einen Seite finde ich es toll, dass der Wandertourismus boomt und viele neue und gut markierte Wanderwege und Informationen zu finden sind, aber trotzdem finde ich es schade um die vielen alten Wege, die nicht mehr gebührend gepflegt werden.

DSC01725Bei der großen Kreuzung an der Kirche fanden wir dann aber den Einstieg und folgten der Markierung bergauf durch ein Wohngebiet. Das war stellenweise gar nicht so einfach, denn hier hatten manche Bewohner noch nichts von der Räum- und Streupflicht gehört und manche Bürgersteige waren spiegelglatt, so dass wir auf die Straßen ausweichen mussten.

Richtig glatt wurde es aber, als wir den Höhenzug erreichten. Hier hätte ich Spikes und eine Sonnenbrille gebrauchen können.

Vor uns breitete sich eine Bilderbuch-Winterlandschaft aus. Der eigentliche Weg, der hinunter nach Oberkollenbach führte, war wegen Glätte nicht begehbar. Also gingen wir parallel zum Weg über die verschneiten Felder. Das war mal ein ganz anderes Wandererlebnis.

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In Oberkollenbach angekommen, führte uns am Wegkreuz die Markierung nach links durch den idyllisch gelegenen Ort hindurch.


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An einer Weggabelung auf freiem Feld war es dann vorbei mit dem Wegzeichen. Auch das Abgehen der Alternativen half nichts. Ich musste doch tatsächlich die Karte herausholen. Ich entschied mich daraufhin für einen Linksschwenk in Richtung Wald.

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Nach einem guten Stück des Weges tauchte das Wegzeichen wieder auf, wir waren dank Karte also noch auf der richtigen Fährte und ich freute mich über die tollen Ausblicke.

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DSC01610Wir erreichten im Tal die Kürtener Sülz und eine Landstraße. Auf der diesseitigen Flussseite ging es dann ufernah weiter Richtung Norden. Nach einem kurzen Stück auf der Landstraße verlor sich mal wieder unsere Wegmarkierung. Also wurde wieder die Karte studiert. Hier musste es einen Abzweig bergauf geben, nur ein Hinweis war nicht zu finden und schon gar kein Weg. An einer Stelle, die man noch am ehesten als einen zugeschneiten Pfad bezeichnen konnte, wagte ich den Aufstieg. In Serpentienen ging es durch den Schnee hinauf.Hier war schon lange niemand mehr gegangen und ich glaubte längst nicht mehr daran auf dem rechten Weg zu sein. Ich hatte Jordy schon darauf vorbereitet, dass das wohl ein langer Tag werden würde, als uns nach über einer halben Stunde doch wieder das "A3" entgegenleuchtete. Alles richtig gemacht und der Weg konnte wieder voll und ganz genossen werden.

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Bei Ahlendung trafen wir auf den Bergischen Panoramasteig. Bis Biesfeld liefen beide Wege parallel.

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Dem Spruch auf dem Kürtener Etappenstein konnte ich diesmal nicht so ganz zustimmen. Wandern und zwecklos??? Das sehe ich ganz anders. Auf jeden Fall genossen haben wir beide die heutige Tour, jeder auf seine Weise. Sicher sind wir sie nicht zum letzten Mal gewandert. Jetzt habe ich sie aufgezeichnet und stelle sie hiermit gerne zur Verfügung: Track